Schloss Dornburg an der Elbe
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Die Sanierungsarbeiten an den Fenstern und Außentüren im Jahr 2022 wurden gefördert durch das Förderprogramm des Landes Sachsen-Anhalt
"Sachsen-Anhalt REGIO"


Zur Geschichte der Kirche in Dornburg
von Karl Ulrich
Herausgegeben von Karl-Georg Hartwig

Dieser Beitrag erschien in der Festschrift zum 250. Kirchweihjubiläum in Dornburg, 2008

Der Kirchenbau
[Wenn die große und die kleine Glocke Anfang September 2008 die Dornburger Gemeinde zur Feier des 250. Geburtstages ihrer Kirche rufen, werden viele etwas über die bewegte Vergangenheit dieses Gotteshauses erfahren wollen. Die hat mein Großvater Karl Ulrich, Lehrer 1907-1951 und Kantor 1907-1964 in Dornburg, aufgezeichnet. Er ist 1970 verstorben. Ich folge seinen Worten, wenn ich (übrigens am 9.9.1934 anläßlich der Silberhochzeit meiner Großeltern in dieser Kirche getauft) im folgenden eine "Chronik der Kirche in Dornburg", wie er formulierte, schreibe.1 ]

Die jetzige Kirche, die zweite oder dritte, wurde zusammen mit dem neuen Schloßbau (Stengel-Schloß) 1755-1758 von der Fürstregentin Johanna Elisabeth (1712-1760), die als Witwe bis zur Volljährigkeit ihres Sohnes Friedrich August (1734-1793) die Herrschaft übernahm, erbaut. Die erste Kirche muß in der Nähe des jetzigen Schlosses ge­standen haben, denn um 1500 trägt der dahinter liegende See bereits den Namen Kirchsee, der sich bis heute erhalten hat.
2 Heinrich von Fallersleben kaufte 1451 Dornburg und versprach, die Burg (am Elbbogen) und das alte Dorf um die Kirche herum wieder aufzubauen.3 Er tat es nicht. Beckmann4 schreibt, daß er zunächst in die Kirche gezogen sei und neben dieser ein Gebäude aufgeführt und dasselbe bewohnt habe. Das muß vor 1459 gewesen sein, denn Rüter schreibt, daß Dornburg in den Matrikeln des Bistums Bran­denburg 1459 als 'deserta' erwähnt wird, wüst, verlassen.5 1674, nach dem Tode des Freiherrn Johann von Münchhausen ohne männliche Nachfolge, fiel Dornburg dem Lehnsherrn Fürst Carl Wilhelm von Anhalt-Zerbst anheim. Dieser ließ die verfallenen Gebäude abbre­chen und durch neue ersetzen. Es mag sein, daß die alte Kirche inmit­ten des neuen Herrensitzes mit burgartigem Charakter stehengeblieben ist.6 Es besteht auch die Möglichkeit, daß beim Neubau ebenfalls die alte Kirche abgerissen und eine neue kapellenartige gebaut wurde.7 Dagegen sprechen aber die Inschriften auf den beiden alten Kirchenglocken (s.u.), nach denen diese nur umgegossen wurden. Dagegen spricht auch, daß im Jahr 1737 die Kirche erneuert werden mußte. Am 14.11.1737 wurde sie lt. Kirchenbucheintragung im Geburtsregister geweiht. Die Taufzeugen der ersten Taufhandlung in dieser erneuerten oder neuen Schloßkapelle waren:
Johann August (1677-1742), regierender Landesfürst von Anhalt-Zerbst, Christiana Sophia (1692-1747), Prinzessin von Anhalt-Zerbst, geboren in Dornburg, Kanonissin des weltlich-kaiserlichen Hochstifts in Gandersheim, Christian August (1690-1747), Fürst von Anhalt-Zerbst-Dornburg, gebo­ren in Dornburg.

Beide Glocken sind dann 1758 aus der Schloßkapelle in die jetzige Kirche überführt worden, wie auch weitere Teile aus diesem Bau stam­men, z.B. die Fürstenloge
.7 [Auch die Orgel besteht in ihrem "Urbestand" (Micklisch) aus den noch brauchbaren Teilen des Instruments des Schütze-Schlosses und wurde bis September 1756 komplett wiederhergestellt8 ]. Ferner stammen aus der Schloßkapelle:

-

eine Taufkanne aus dem Jahr 1691 mit der Inschrift: "Drey sind die da zeygen [=zeugen.K.-G. H.] im Himmel der Vater, das Wordt und der Heilige Geist und diese drey sindt eins. Drey sind die da zeygen auf Erden der Geist, das Wasser und das Blut und diese drey sindt beysammen. Wer glaubt und getauft wirdt, der soll selig werden." "Verehret der Kirche in Dorenburg den 6, Mai 1691 – Maria Elisabetha Langenstätterin, Witwe."

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für den Altar ein Kruzifix mit den Initialen "C.A.J.E." [Christian August, Johanna Elisabeth], dem fürstlichen Ehepaar an der Spitze der Dornburger Nebenlinie, verziert mit dem anhaltischen und hol­steinischen Wappen. Am Sockel steht der Widmungstag: 29. Juli 1747.

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ein Kelch, dessen Deckel mit einem Kruzifix verziert ist und am Fuße folgende Widmung trägt: "Johanna Friederike Kühnen Anno 1711"

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ein Oblatenbehälter mit der Inschrift: "SERVEST 1720 M Christian Körner"9

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eine Oblatenschale (ohne Inschrift)10


Am 3. September 1758 war das Einweihungsfest der nunmehr in der Mitte des Dorfes neu erbauten Kirche. Sie durfte auch von den im Dorfe wohnenden Kossaten, Häuslern und Arbeitern benutzt werden. Die Kosten für die Erhaltung der Kirche trug seit 1793 ausschließlich die Regierungshauptkasse in Köthen bzw. Dessau.
11 Durch die Bauedikte vom 18.2.1816 und 26.3.1855 wurde aber die Gemeinde gezwun­gen, den Ein-Drittel-Beitrag zu den entsprechenden Kosten (Kirchen­lasten) zu leisten. Nach Verfügungen des Herzoglichen Staatsministe­riums zu Dessau vom 19.8.1856 und 28.12.1856 hatte die Gemeinde die Baukosten für die Kirche zu tragen, da sie der Gemeinde zum bleiben­den Gebrauch überlassen worden sei. So finden wir auch in den Schul- und Kirchenakten des Jahres 1859, daß sich die Gemeinde weigerte, Zuschüsse zu den Kirchenlasten zu leisten, und daraufhin auf o.g. Bauedikte hingewiesen und gezwungen wurde zu zahlen. Demnach wurde um 1857 die Kirche der Gemeinde als Gemeindekirche zugewiesen.

Die Turmuhr hatte bis 1854 noch 4 anzeigende Zifferblätter. Später wurden nur noch 3 bedient (Norden-Osten-Süden). Im Jahre 1942, also mitten im Geschehen des 2. Weltkrieges, konnte durch die Turmuhren­fabrik Meyer, Magdeburg, ein fast neues Uhrwerk geliefert werden. Bis Januar 1943 waren Werk und neue Zifferblätter eingebaut.


[Auf Grund einer "Urkunde", die einem kupfernen Behältnis am 24.3.2007 wohlbehalten entnommen worden war, das der Kugel der Wetterfahne entstammte, wissen wir heute, daß am 23. und 24.3.1950 die Uhr durch den Kirchturmuhrmacher Meier, Schönebeck, repariert und in Gang ge­setzt wurde. Dieser hat gleichzeitig die Wetterfahne repariert, d.h. "mit starkem Kupferdraht gebunden und dann verlötet." Die Initialen der Wetterfahne F A J E deuten auf die fürstlichen Erbauer hin: Fried­rich August (1734-1793), seit 1752 majorenn und die Regierungsge­schäfte selbst leitend, und seine Mutter, die Fürstinwitwe Johanna Elisabeth (1712-1760), die im September 1750 Stengel den Neubau des Schlosses übertrug.
12]

Abbildung 1: Erste Seite der "Urkunde" vom 24.03.1950, Foto: Dirk Fröhlich
Abbildung 2: Rückseite der "Urkunde" vom 24.03.1950, Foto: Dirk Fröhlich
<Beide Abbildungen finden Sie nur in der gedruckten Form der Festschrift, S. Schüler.> 

Transkription der "Urkunde" vom 24.03.1950 (Abbildungen 1 und 2)

24.3.1950

Urkunde

Gestern am 23.3. + heute am 24.3 wurde unsere Kirchturmuhr durch den Kirchturmuhrmacher Herrn Meier, Schönebeck, repariert + in Gang gesetzt. Dabei stellte dieser geniale Fachmann fest, daß die Wetterfahne durch den Zahn der Zeit sehr schadhaft geworden war + in geraumer Zeit abstürzen würde. Wir übertrugen ihm auch dieserhalb die Reparatur derselben, er versprach uns diese mit starkem Kupferdraht zu binden + zu verlöten. Im Dezember 1949 bekamen wir unsere große Glocke, welche an 4 Zentner schwer ist, zum zweitenmal nach dem zweiten verlorenen Krieg wieder. Man hatte sie in den Kriegsjahren 40-45 wohl 43 heruntergeholt um sie mit vielen andern einzuschmelzen. Sie war zuerst nach Ilsenburg a. H. gekommen, als der Krieg vorüber fanden wir sie in Hamburg wieder. Auf dem Wasserwege kam sie dann nach Magdeburg, von da ließen wir dann ein Auto holen + nach sehr feierlicher Einweihung des Pastors Berger aus Plötzky ließ sie Weihnachten 1949 ihre eherne Stimme zum ersten mal wieder ertönen. Wir haben jetzt schon Jahre keinen Pastor mehr, wir werden von andern Dörfern her betreut, dieses ist für eine Gemeinde nicht schön. Jetzt kommt aber in Kürze ein neuer Pastor nach Prödel, der dann Dornburg + Gödnitz noch dazu bekommt. Unser Gemeindekirchenrat setzt sich zusammen wie folgt:

1. Kantor Karl Ulrich
2. Landwirt AugustLehmann
3. Landwirt August Krankemann
4. Pensionierter Eisenbahnassistent Julius Bohne
5. Landwirt August Schomburg
6. Lokomotivführer Otto Walter
Unser Vaterland, unser Deutschland ist jetzt von den vier großen Siegermächten Amerika, England, Frankreich + Rußland besetzt worden. Wir sind die russische Zone. In der Landwirtschaft herrscht jetzt das Sollabgabesystem, wer sein Soll erfüllen kann, dem geht es ganz gut aber wer es nicht schaffen kann, muß zusehen wie er es durch andere Produkte eintauscht + hat manche unruhige Stunde. 1945 waren unsere Viehbestände sehr dezimiert, haben sich aber schon wieder gut erholt, hauptsächlich bei den Schweinen, Rindvieh + Pferde lassen noch zu wünschen übrig. Die Preise liegen enorm hoch. Für Pferde werden bis 10000 Mark gezahlt, Kühe kosten 2-3000 Mark. Für ein Schwein bekommt man in der freien Spitze wenn es 3 Zentner wiegt 2100 Mark. Sonstige Lebensmittel gibt es noch auf Marken.

Dornburg 24. März 1950
August Lehmann Landwirt
Julius Bohne
Karl Ulrich

Die Einweihung der in der Kirche zu beiden Seiten der Kanzel ange­brachten zwei Gedenktafeln für die im Kriege gefallenen Glieder der Gemeinde wurde am Sonntag, dem 18. September 1921, unter großer Beteiligung der Gemeinde durch den Ortsgeistlichen, Pastor Maresch, vollzogen. Der Kriegerverein, der Gesangverein, die Feuerwehr und der Jugendverein waren geschlossen zur Feier erschienen. Pastor Ma­resch legte der Weiherede das Schriftwort Hebräer 11,16 zu Grunde: "Nun aber begehren sie eines besseren, nämlich des himmlischen Vater­landes" und ermahnte zur aufopfernden Liebe für die irdische Heimat und zum gläubigen Trachten nach dem himmlischen Vaterlande. Die Weihe klang aus in die Worte: "Helden, die ihr gerungen um Deutschlands Ehre und Sein, nie sei euer Name verklungen, geheiligt soll er uns sein", worauf der Gesangverein mit tiefem Ausdruck das Lied "Ich hatt' einen Kameraden" vortrug. Die zwei Tafeln sind aus Eichenholz aus dem Dornburger Forst und von dem Kunstmaler Dost aus Meinsdorf gemalt. Sie zeigen die Namen der Gefallenen und über denselben auf der ersten Tafel ein Bild aus dem Felde, darstellend einen betenden Krieger am Grabe eines Kameraden, und auf der zweiten ein Bild aus der Heimat, darstellend Frauen bei der Heuernte, im Hintergrund Schloß und Dorf Dornburg.


Die Kirchstühle 1-60 waren den Frauen vorbehalten, und jeder Platz war gegen eine Platzgebühr vorbestimmt. Die beiden mittleren Chöre enthielten die Männerstühle und die Stühle der weiblichen Angehöri­gen der herzoglichen Dienerschaft. Die männlichen Gemeindemitglieder saßen auf dem oberen Chor. Der Kanzel gegenüber befand sich die vorschwingende, verglaste Fürstenloge.

Abbildung 3: Schreiben des Dornburger Pfarrers Wolfgang Werner vom 4. Juni 1929, das in der Kugel der Wetterfahne gefunden wurde13. Foto: Dirk Fröhlich
Abbildung 4: Rückseite des Schreibens (Ausschnitt), Foto: Dirk Fröhlich
<Beide Abbildungen finden Sie nur in der gedruckten Form der Festschrift, S. Schüler.>

Transkription des Schreibens vom 4. Juni 1929 (Abbildungen 3 und 4)

Die völlige Neudeckung des Kirchdaches erfolgte im Juni 1929. Die Arbeiten dazu begannen am 21. Mai (3. Pfingstfeiertag). In den Kirchenbauakten, die bis 1856 zurückgehen, sind stets nur kleine Arbeiten am Kirchendach verzeichnet. Wann und ob eine Neudeckung des Schieferdaches (seit Erbauung der Kirche .. 1750) überhaupt schon erfolgte, ist zweifelhaft, da schon 1856 der Staat sich weigert, die Kosten für die Reparatur der „Schloßkirche“ zu übernehmen. Die jetzigen Bauarbeiten am Schieferdach hat Meister Götze aus Leitzkau übernommen. Die Bauleitung wird geführt durch den Vertreter der Anh. Bauverwaltung, Bausekretär Hoske aus Zerbst. Außer Decken des Schieferdaches wird noch Richten der Wetterfahne ausgeführt. Ferner Abputz des gesamten Turmes und Ausbessern des Ziegeldachs; das aber in Zeiten äußerlich schwerer Verhältnisse: Der verlorene Weltkrieg lastet auf dem Volke. Die Dornburger Kirche, ehemals Schloßkirche, ist der Gemeinde übergeben worden ohne dazugehörigen Kirchenacker, so daß alle Reparaturen und Ausgaben aus Ortkirchensteuern, die außer den Landeskirchensteuern [die seit Trennung von Staat und Kirche (1920) notwendig geworden sind] erhoben werden. Der jetzige Gemeindekirchenrat besteht aus dem Vorsitzenden Pastor Wolfgang Werner, der seit 1927 Pastor von Dornburg ist und dem stellv. Vorsitzenden, Herrn Lehrer Karl Ulrich, der seit 1906 hier tätig ist und in dessen Händen die Kinderfeste (eine alte Tradition aus Dornburgs „herzoglicher“ Zeit) auch weiterhin blühen. Die weiteren Mitglieder sind: Landwirt Wilhelm Zehle, ehemaliger Ortsschulze, Landwirt und Fischer Julius Platte, jetziger Ortsschulze, Landwirt August Lehmann, sen., Landwirt Wilhelm Klewitz II, Landwirt August Krankemann und die Arbeiter Willy Henke und Friedr. Reichert. Der Gemeinderat besteht aus dem Ortsschulzen Julius Platte, den Schöppen Landwirt August Krüger und Landw. W. Klewitz II, den Arbeitern Friedr. Randel und W. Henke, den Landwirten Herm. Hennig und Karl Platte, dem Lehrer Karl Ulrich und dem Bahnassistenten a. D. Julius Bohne. Der vergangene Winter brachte eine furchtbare Kälte wie sie seit 1½ Jahrhunderten nicht da war. Große Sorgen betr. Hochwasser (wie 1926 und 1876) legten sich, da ganz langsames Tauen eintrat. Diese Jahr brachte auch die Pflasterung der wichtigsten Hauptstraßen Dornburgs. Zu bemerken wäre noch, daß das Gut seit Ablösung aus herzoglichem Besitz in Privatbesitz der Familie Hühne überging und jetzt Lieselotte Hühne, verheirateten Delker, gehört. Der Übergang des Schlosses in Staatsbesitz schwebt noch. Zu Dornburg gehört als kirchl. Filial das Dorf Gödnitz, aber auch da schweben noch Austauschverhandlungen der Exklaven mit Preußen.


Dornburg d. 4. Juni 1929
Das evang. Pfarramt
Wolfgang Werner, P.


[Über eine umfassende Reparatur der Kirche im Jahr 1929 schreibt Pastor Wolfgang Werner am 4.6.1929.
13, 14] Die "Zerbster Zeitung" berichtete unter dem 12.6.1929 wie folgt: "Am Mittwoch gegen Abend vernahmen die Einwohner unseres Dorfes plötz­lich und unerwartet vom Kirchturm die feierlichen Klänge unserer alten Kirchenlieder 'Lobe den Herrn' und 'Nun danket alle Gott', die von einem Bläserquartett des Musikmeisters Dorn, Leitzkau, erklangen. Richtfest unserer sich in Reparatur befindlichen Kirche sollte gefei­ert werden. Turm- und Kirchendach hatten im Laufe der Jahrzehnte unter den Stürmen sehr gelitten, so daß eine Um- und Neudeckung überaus notwendig war. Die schwierige, oft lebensgefährliche Arbeit hatte Herr Dachdeckermeister Götze, Leitzkau, mit seinen Gehilfen glücklich und zu voller Zufriedenheit vollbracht. Sicherlich ist das Helmdach des Turmes seit seiner Erbauung ... noch nicht wieder erneuert worden. Das Werk, das die unerschrockenen Handwerker in schwindelnder Höhe verrichten mußten, war nicht ohne Gefahr; hatte doch die Richtstange mit der Wetterfahne das ansehnliche Ge­wicht von 5 Ztr. Die kupferne Hohlkugel an der Spitze des Turmes hatte einen Durchmesser von 98 cm. Die Vermutung, in ihr alte Auf­zeichnungen oder dgl. zu finden, wurde zuschanden. Jetzt holte man das Versäumte nach. In einer ca. 35 cm langen zugelöteten Blechhül­le verwahrten die Bauverwaltung Zerbst und der hiesige Gemeindekir­chenrat Akten und Aufzeichnungen der Jetztzeit, die beiden Zerbster Zeitungen, einige Photographien und die Namen der Bauleute. Ihre Glanzleistung vollbrachten die braven Schieferdecker mit dem Wieder­aufsetzen der 2,50 m breiten Wetterfahne, die durch den Bären und die Insignien das stattliche Gewicht von ca. 1½ Ztr. hatte. Hell leuchtet nun wieder der neu vergoldete 45 cm breite Stern an der höchsten Spitze des 37 m hohen Turms. Im schönen neuen blauen Schie­ferkleid bietet sich der alte Turm nun wieder dar. Zum Abschluß die­ses ersten Teils der Kirchenreparatur hatten sich der Gemeindekirchen­rat und die Handwerker zu einer kleinen Feier eingefunden. Den Dank an Meister und Gesellen kleideten Pastor Werner, Kantor Ulrich und Gemeindevorsteher Platte in treffende Worte. Ein kühler Umtrunk bei Rede und Musikvorträgen hielt alle noch einige Zeit beisammen." 2 Aufnahmen (Abbildungen 5 und 6) zeigen die Handwerker bei der Arbeit.

Abbildungen 5 und 6: Die Kirche während der Reparaturarbeiten 1929

Abbildung 7: Aufstellung der an den Reparaturarbeiten von 1929 beteiligten Betriebe aus der Kugel der Wetterfahne,16 Foto: Dirk Fröhlich
<Die Abbildung finden Sie nur in der gedruckten Form der Festschrift, S. Schüler.>

Trankription der Aufstellung der an den Reparaturarbeiten von 1929 beteiligten Betriebe (Abbildung 7)

Dornburg, d. 4. Juni 1929
Kirchturm-Dornburg

Den 3. Pfingstfeiertag am 21. Mai wurde Rüstung von der Erde hochgebaut. Am 1. Juni wurde Fahne und Stange herunter gebragt (Rechtschreibfehler im Original, S. Schüler), die Stange war durchgerostet und wurde von Schmiedemstr. Herrn Fritze in Prödel erneuert. Bei schlechtem Wetter wurde 4. Juni Fahne und Stange wurde raufgebragt. Der Turm wurde neugedeckt. Es haben daran gearbeitet:
Rich. Götze, Dachdeckermstr. Leitzkau
Walter Gaebe, Geselle Leitzkau
Rich. Vogt sn.
Geselle Leitzkau
Karl Oppermann, Geselle Leitzkau
Rich. Vogt jun. Geselle Leitzkau
Fr. Lanze Geselle Leitzkau
Klempnermstr. Fr. Buchsmann Leitzkau
Gerhardt Gebel Lehrling Leitzkau
Malerarbeiten: R. Dommes Prödel
Maurerarbeiten: E. Krause Prödel

In der Nacht vom 20. zum 21.1.1944 wurden die oberen Fenster der West- und Ostfront durch Luftdruckschäden von in unmittelbarer Nähe des Dorfes fallenden Fliegerbomben zum größten Teil stark beschädigt. Bis 1951 mußten sie mit Brettern verschlagen bleiben. Bei einem ge­planten Bombenangriff auf Magdeburg schwenkten gegen 23.30 Uhr die angreifenden Bomberverbände über Barby, um den Elbelauf als Orientie­rung gen Magdeburg zu benutzen. Leuchtkugeln und die so gefürchteten "Christbäume" [Angriffszeichen. K.-G. H.] versetzten die ganze Gegend in Tageshelle. Ein starker Wind trieb die Zeichen nach Süden auf Dornburg zu. Phosphor- und Sprengbomben rauschten zu Hunderten herab, fielen glücklicherweise in die Seen und in den Raum zwischen Dorf und alter Elbe. Zugleich griffen deutsche Kampfflieger an. Heulen und ohrenbetäubendes Getöse erfüllten die Luft.

Die Fürstenempore wurde nach 1945 als Unterrichtsraum für den Christenlehreunterricht hergerichtet und im Winter zur Abhaltung des Gottesdienstes benutzt. Am Sonntag, dem 22.12.1957, hatte Pastor Hensel
15 um 10 Uhr noch Kindergottesdienst gehalten. Nach dem Verlas­sen des Raumes durch Kinder und Pastor muß aus dem eisernen Ofen Glut gefallen sein, die den Fußbodenbelag und das Gestühl in Brand setzte. Erst in den Morgenstunden des Heiligen Abends bemerkte man den Feuerschein. Gegen 7.30 Uhr ertönte die Sirene, und nach zweistün­digen Lösch- und Aufräumungsarbeiten der Feuerwehr war eine weitere Gefahr abgewendet. Abgedeckt durch die Versicherung, konnte im Laufe des Jahres 1958 der Raum wiederhergestellt werden.

[Am 9.4.1979 schreibt Pastor Zölfel über eine weitere Reparatur:
16]
1929 und 1950 wurden größere Reparaturen an der Dornburger Kirche vorgenommen. Im März und April 1979 sind notwendige Baureparaturen wiederum durchgeführt worden. Wie schwierig die Ausführung solcher großer Reparaturen z. Zt. ist, zeigte sich darin, daß die Realisierung dieser unbedingt notwendigen Arbeiten 11 Jahre auf sich warten ließ, obwohl die Gemeinde stets darum bemüht war. Die Wetterfahne mußte heruntergenommen werden, um wieder hergestellt zu werden. Nachdem sie wieder heraufgebracht worden war, konnten der Turmhelm und das Dach vom Kirchenschiff neu eingedeckt werden. Gleichzeitig wurde der Turm neu verputzt und die schadhaften Fernster ersetzt, bzw. verglast.
An den Renovierungsarbeiten waren beteiligt die PGH [=Produktionsgenossenschaft des Handwerks, K.-G. H.] "Roland" in Zerbst und die PGH "Empor" in Leitzkau. All dies wurde in die Wege geleitet und beaufsichtigt vom Baumeister Krause (kirchliches Bauamt in Dessau).

Dornburg, 9.4.1979
Zölfel, Pastor an St. Bartholomäi Zerbst u. Dornburg u. Gödnitz

Im folgenden zeigen drei Aufnahmen die Kirche in den Jahren 1908, 1912 und 1927, zwei einen Blick auf den geschmückten Altar am 9.9.1934 (mit Taufbecken) und am 9.9.1959.

 Abbildung 8: Die Kirche 1908

 Abbildung 9: Die Kirche 1912

 Abbildung 10: Die Kirche 1927 Abbildung 11: Blick auf den geschmückten Altar am 9. September 1934

 Abbildung 12: Blick auf den geschmückten Altar am 9. September 1959

Die ORGEL
[Anders als Karl Ulrich, der das Instrument bis auf seine Militärzeit im 1. Weltkrieg als einziger von 1907 bis 1964 spielte, noch annehmen mußte, wissen wir heute nach einem Quellenstudium von Erhard Micklisch und durch ein Gutachten vom Orgelsachverständigen Stefan Nusser, daß die Orgel "in den ältesten Teilen des Werkes" aus der Vorgänger­kirche stammt. Hier hatte sie der Orgelbaumeister Johann Caspar Sper­ling 1735 aufgebaut, Oberhofprediger D. Töpfer eingeweiht.17]

Ursprünglich war die Orgel nur ein Positiv mit einer ganz erschrecklich obertönigen Disposition und ohne Pedal. Erst 1856 hat Orgelbaumeister Hoff, Dessau, die Disposition in die jetzt noch bestehende umgeändert. 1864 wurde ein selbständiges Pedal hinzugefügt. 1907 bezeichnete Prof. Bartmuss, Dessau, Hoforganist und Orgelsachverstän­diger, die Orgel als ein "zusammengeflicktes Werk". Erst 1939, kurz vor Ausbruch des 2. Weltkrieges, wurde sie auf Veranlassung von Prof. Preitz, Dessau, überholt. Die fehlenden 17 klingenden Prospektpfeifen wurden eingebaut, ein neues Kastengebläse wurde angebracht und eine gründliche Reparatur und Reinigung durchgeführt. Alle Arbeiten führte Orgelbaumeister Steinmann, Dessau, aus mit einem Kostenauf­wand von 270,00 Reichsmark.

Die GLOCKEN

Wie schon oben berichtet, stammen beide Glocken aus der alten Schloß­kapelle. Sie sind bronzen und stehen in den Tönen d und fis.

Abbildung 13: Die große Glocke auf dem Hof der Kaserne in der Zerbster Jüdenstraße

Foto: Hofphotograph Körner, September 1918
Die große Glocke, Durchmesser 72 cm, Gewicht 215 kg, trägt in der Haubenperipherie die Inschrift:
GOSS MICH MICHAEL WEINHOLDT IN DRESDEN ANNO 1722.
Sie zeigt auf dem Körper die Inschrift (lat.):
MUTOR SED NON INTERNE
(dt. etwa: Ich bin verwandelt worden, aber nicht im Innern. )
Darüber ist ein Wappenrelief gegossen, das im Schild eine Frauengestalt aufweist, die in einen Spiegel sieht, den sie in der rechten Hand hält. Auf dem Schild steht eine Krone. Auf der Rückseite ist das anhaltische Wappen zu sehen.
18

Die kleine Glocke ist auf beiden Seiten des Körpers mit folgender Inschrift versehen:
Westseite: SUB REGIMINE SERENISSIMI PRINCIPIS ANHALTINI
Dom. CAROLI WILHELM ANNO CHRISTI MDCCX
                                                                         
IN FORMAM FLAMMIS HANC SUM REVOCATA QUIVIS
DO CULTUS PUBLICA SIGNA SONO
ME DORNBURGENSES NAM SIC REPARARE PATRONI
NUMINIS IN LAUDEM UT NOMINA SCRIPTA PROBANT:
Ostseite: SERENISSIMI PRINCIPES AC DN:
DN : IOH : LUDOVICUS DN : CHRISTIANUS AUGUST
DN : CHRISTIANUS LUDOVICUS IOH: FRIDERIC.
PRINCIP ANHALT : DUCES SAXON ETC
IOHANN CHRISTOPHORUS KUHNE PRAEFECTUS
M. CHRISTIANUS KOERNER PASTOR 
19

In dieser Inschrift gibt es die deutliche Aussage, daß die Glocke unter der Regentschaft von Fürst Carl Wilhelm "in diese Form durch die Flammen zurückgerufen worden" sei, sie die Dornburger Schutzherren zum Lobe Gottes hätten wiederherstellen lassen. Als Beweis dafür werden auf der Ostseite die Namen der 1710 lebenden Prinzen der Neben­linie Anhalt-Zerbst-Dornburg genannt: Johann Ludwig Christian August, Christian Ludwig, Johann Friedrich. Sozusagen unterzeichnet haben: Johann Christoph Kühne, Amtsvorsteher; Magister Christian Koerner, Pastor. Beide Glocken sind somit 1710 und 1722 auf Kosten der Landesherrschaft aus altem Glockenmaterial umgegossen worden.

Im 1. Weltkrieg wurde die große Glocke durch den Reichsmilitärfiskus am 1.8.1918 beschlagnahmt und dann am 13.9.1918 an den Kreiskommunal­verband Zerbst abgeliefert. Die Aufnahme der Glocke zeigt sie auf dem Hof der Kaserne in der Zerbster Jüdenstraße (Abbildung 12). Die weißen Flecken sind Gipsreste vom Abformen der Inschriften und Figuren. Bald nach dem Krieg erhielten die Dornburger die Glocke zurück. Im 2. Weltkrieg wurde ihr das gleiche Schicksal zuteil. Am 22.3.1942 mußte sie wieder abgeliefert werden. Die Aufnahmen (Abbildungen 13-15) zeigen sie bei der Demontage und beim Abtransport vor dem Cafe Maier (Abbildung 16). Sie wurde nach Ilsenburg am Harz transportiert. Im Dezember 1949 kehrte sie von einem Sammelplatz in Hamburg zurück. "Auf dem Wasserweg kam sie [nach Magdeburg], von da ließen wir [sie dann durch ein] Auto holen".
20 In einer kirchlichen Feierstunde wurde sie vor dem Altar von Hilfsprediger Berger aus Plötzky geweiht.21 Zimmermeister Esche, Leitzkau, montierte sie im Glockenstuhl, und so konnte das Weihnachtsfest 1949 wieder im Zweiklang unserer alten Glocken eingeläutet werden.



Abbildung 14, 15 und 16: Demontage der großen Glocke 22.3.1942
Fotos: wahrscheinlich vom Gutsschmied Hermann Schüßler22 
Abbildung 17: Große Glocke nach der Demontage vor dem "Café Maier"

Anmerkungen
  1. Orthographie und Interpunktion sind nicht dem heutigen Standard angepaßt worden. Alle in eckige Klammern gesetzten Textteile und der Anmerkungsapparat wurden vom Herausgeber verfaßt. Die meisten Fotos entstammen privaten Familiensammlungen. Ich danke Stefan Schüler, Schönebeck, und dem Gemeindekirchenrat in Dornburg für Materialien, Hinweise und Unterstützung.
  2. Leider gibt uns Karl Ulrich keine Quelle dafür an.
  3. H. Rüter: Dornburg a. E. Eine Geschichte des Ortes u. der mit ihm belehnt gewesenen adeligen Geschlechter, Mitteilungen des Vereins für Anhaltische Geschichte, Band VI -Dessau, 1893, Seite 111f.
  4. Beckmann,Johann Christoph,Historia des Fürstenthums Anhalt. Zerbst 1710
  5. Rüter, a.a.O.
  6. Micklisch, Erhard, Caspar Sperling,"...". In: Zerbster Heimatkalender 2005, Zerbst 2004, S. 83ff.
  7. Vgl. dazu Stefan Schüler, Internet: "www.stefan-schueler.de" Die Geschichte des Schütze-Schlosses 1722-1750
  8. Micklisch, a.a.O., S.91f.
  9. Christian Koerner, Pastor 1700-1719, versetzt als Hofdiakon nach Zerbst
  10. Die Altargeräte Kelch mit Deckel und Kruzifix, Oblatenbehälter von 1720 und Oblatenschale sind lt. Protokoll des Gemeindekirchenrats vom 8.7.1921 dem Landesmuseum in Zerbst leihweise überlassen worden. Hier sind sie dem Bombenangriff am 16.4.1945 zum Opfer gefallen.
  11. Nach dem Tode des kinderlosen Fürsten Friedrich August 1793 und einer Übergangsregierung bis 1797 fiel das Amt Roßlau, zu dem Dornburg gehörte, an das Fürstenhaus, spätere Herzogtum (ab 1807) Anhalt-Köthen, 1847 an Anhalt-Dessau.
  12. Kopie und Transkription der "Urkunde" vom 24.3.1950.
  13. Kopie und Transkription des Originals. Werner war Pastor von 1927-1931. Vgl. auch Zerbster Volksstimme vom 26.3.2007.
  14. Kopie und Transkription des Originals einer Aufstellung der beteiligten Handwerksbetriebe.
  15. Theodor Hensel war Pfarrverweser 1943-45 und Pastor in Dornburg 1955-61
  16. Diese Notiz befand sich im Behältnis der Wetterfahne. Vgl. auch Zerbster Volksstimme vom 26.3.2007.
  17. Micklisch, a.a.O., S. 91ff. 
  18. Schubart, Friedrich Winfried, Die Glocken im Herzogtum Anhalt. Ein Beitrag zur Geschichte und Altertumskunde Anhalts und zur allgemeinen Glockenkunde. Dessau 1896, S. 199 und: Schriftliche Auskunft von Dr. Mathias Köhler, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, am 3.3.2005 an Stefan Schüler (s.o.) auf Anfrage.
  19. Schubart, a.a.O., S. 200
  20. Wie Anm. 12
  21. Hilfsprediger Berger, Plötzky, 1948-49 als Vertretung. Vgl. dazu unten die Auflistung der Pastoren.
  22. Wir danken Herrn Jörg Glang für die digitale Aufarbeitung und Bereitstellung der Fotos.

Die PASTOREN
Auszug aus der Matrikel der Kirche und Pfarre zu Dornburg

1.

Pastor Conrad LEMMER. Zu seiner Zeit (1660) ist Dornburg eine Filiale von Gehrden. Lemmer wohnte in Gehrden und starb dort am 12.8.1699. Er liegt in der Kirche zu Gehrden begraben.

1660-1699


Da bereits seit mindestens 1450 eine Kirche am Kirchsee zur Zeit Heinrich von Fallerslebens vorhanden war, ist anzunehmen, daß schon seit dieser Zeit bis 1660 die kirchliche Betreuung von Gehrden aus erfolgte

2.

Christian KOERNER aus Sangerhausen, nach Zerbst als Hofdiakon versetzt

1700-1719

3.

Daniel DORBRITZ, nach Wörpen versetzt

1719-1742

4.

Anton August EXTER, nach Mühlingen versetzt

1742-1758

5.

Andreas Christian Friedrich KOERNER, Sohn von Nr. 2, von Coswig gekommen, hier verstorben

1758-1787

6.

Johann Christian Sigismund SINTENIS, aus Zerbst, nach Rosslau versetzt

1787-1794

7.

Johann Karl NEUBERG, nach Straguth versetzt

1794-1800

8.

Johann Karl Wilhelm MÜHLENBEIN, nach Wörbzig versetzt

1800-1806

9.

Karl Wilhelm CHEMNITZ, nach Deetz versetzt

1806-1815

10.

Johann Andreas FRANKE, aus Diebzig bei Köthen gebürtig, hier verstorben

1815-1831

11.

Johann Wilhelm LAUE, aus Groß-Badegast bei Köthen gebürtig, nach Wörbzig versetzt

1832-1841

12.

Ludwig Franz Julius ROSENHAGEN, aus Wohlsdorf bei Köthen gebürtig, hier verstorben

1841-1851

13.

Gottlieb Wilhelm SCHMIDT, aus Köthen gebürtig, nach Brambach versetzt

1851-1859

14.

Albert August SCHLITTE, aus Güsten gebürtig, hier verstorben am Blutsturz

1859-1861

15.

Karl Adolph FRIEDRICH, aus Prosigk bei Köthen gebürtig, nach Niederlepte versetzt

1862-1875

16.

Eduard Gustav ZIMMERMANN, nach Mühlstedt versetzt

1876-1881

17.

Emil Karl REICHE, nach Kleinalsleben versetzt

1881-1886

18.

Marcus LUPPE, aus Dessau gebürtig, hier verstorben

1886-1901

19.

Franz BOBBE, von Jeßnitz gekommen, nach Amesdorf bei Güsten versetzt

1902-1911

20.

Johannes MARESCH, aus Dessau gebürtig, nach Magdeburg versetzt

1911-1923

21.

Hermann BEUTMANN, aus Köthen gebürtig, nach Dessau versetzt

1923-1927

22.

Wolfgang WERNER, aus Dessau gebürtig, nach Wörlitz versetzt

1927-1931

23.

Richard NEWI, aus Radeborn gekommen, nach Gernrode in Ruhestand

1931-1936

 

VAKANZ mit folgenden Verwesern (24.-35.)

 

24.

Kreispfarrvikar SASCHEK aus Zerbst

1936-1937

25.

Kreisoberpfarrer i. R. GÜNTHER aus Magdeburg

1937-1939

26.

Kandidat TREBES, aus Zerbst

1940

27.

Kandidat GÄRTNER, aus Zerbst

1941

28.

Pfarrer MOHS, aus Roßlau

1942

29.

Pastor Theodor HENSEL, aus Zerbst

1943-1945

30.

Pfarrer Hans Georg WALCH, aus Köthen

1945-1946

31.

Kreispfarrvikar WEBERSTÄDT, aus Zerbst

1946-1947

32.

Pastor und Missionar REGEL, aus Plötzky

1947-1948

33.

Hilfsprediger BERGER, aus Plötzky

1948-1949

34.

Pastor SCHMIDT, aus Gehrden

1949-1950

35.

Pastor GAIDIS, aus Prödel

1950-1951

Durch ein Übereinkommen zwischen der Ev. Landeskirche für Anhalt und der Kirchenprovinz Sachsen übernahm letztere unter Aufsicht und in der Organisation von Superintendent Andrae, Leitzkau, die Vertretungen (32.-35.)
36.
Pastor Dr. Alfred ROTH, versetzt von Deetz nach hier als Ortspfarrer am 1.4.1951 und damit Wiederbesetzung der Pfarrstelle nach 15 Jahren.
Am 2.2.1953 fand sein Leben durch einen tragischen Unglücksfall ein plötzliches Ende. Als er abends um 20.13 Uhr auf der Station Prödel aus dem bereits wieder anfahrenden Zug steigen wollte, stürzte er, kam unter den Zug und wurde gräßlich verstümmelt. Seine Beisetzung erfolgte in seinem früheren Wir­kungsort Deetz.
1951-1953
37.
Pfarrer Ernst RIEGER, aus Kleinwülknitz. Krankheits­halber in den Ruhestand versetzt am 1.12.1955.
1953-1955
38.
Pastor Theodor HENSEL, aus Coswig, nach Dessau in den Ruhestand
1955-1960
39.
Pastor Helmut ZÖLFEL, St. Bartholomäi Zerbst, übernimmt die Pfarrstelle.
1960-1982

Am 1.1.1982 wird die Kirchengemeinde Dornburg aus der Ev. Landeskirche Anhalt ausgegliedert und mit vollem Besitzstand in die Ev. Kirche der Kirchenprovinz Sachsen (Kirchenkreis Leitzkau) übernommen.

40.
Pfarrer Dietmar MECKEL
1982-1989
41.
Pfarrer Karl-Heinz NICKEL St. Trinitatis Gommern, ab Mai 1990 Superintendent des Kirchenkreises Leitzkau, verwaltet die Vakanz
1989-1998

42.

Pfarrerin Benita ARNOLD, mit Sitz in Leitzkau, übernimmt die Pfarrstelle, die zum Kirchspiel Loburg-Leitzkau im jetzigen Kirchenkreis Elbe-Fläming gehört, in den der Kirchenkreis Leitzkau 1998 aufgegangen ist.

1998-


[Die Angaben 39. bis 42. machte auf Anfrage dankenswerterweise Herr Peter Keyser, Archivbeauftragter des Ev. Kirchenkreises Elbe-Fläming, am 7.5.2008. K-G. H.]

zur Architektur der Dornburger Kirche