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Ausgrabung | 1. Steinburg | 2. Steinburg | Herrensitz | Residenz der Nebenlinie |
1.
Die slawische Schicht Auf einer Insel aus Auenlehm- und Flusssandschichten wurde über einem aufgeschütteten Lehmhügel eine slawische Siedlungsschicht in drei Metern Tiefe freigelegt, die früh- und mittelslawische Scherben von Töpfen, Schüsseln, Näpfen, Tellern und einige Bruchstücke von Tonwannen aus dem 8.-11. Jahrhundert enthielt. Darüber hinaus fand man zwei Teile von Messern aus Eisen, Schlittenkufen aus Knochen, eine geschliffene Glasperle als Importware und zahlreiche gespaltene Tierknochen als Reste von Mahlzeiten. Viele der slawischen Keramikscherben waren mit Ornamenten verziert, die fünfzeilige Wellenmuster oder auch Gittermuster zeigten. Verkohlte Holzreste und rotgebrannter Lehm lassen darauf schließen, dass die Siedlung einem Brand zum Opfer fiel, was aber nicht unbedingt mit kriegerischen Auseinandersetzungen zusammenhängen muss. |
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Abb. 1: Zeichnung des Grabungsleiters Max König |
Abb.
2: Zeichnung des Grabungsleiters Max König |
Zu
dem umfangreichen Fundmaterial, insgesamt mehr als 400 Kisten,
gehören auch verschiedene Metallgegenstände aus Eisen
und Bronze. So
fand man zahlreiche Reste von Hufeisen, zwei Sporen, eine Lanzenspitze,
einen Kesselhaken, Türangelhaken und Nägel, eine
Schüssel, eine
Schnalle und die Klinge einer Bügelschere (Schafschere) aus
Eisen und
mehrere bronzene Schnallen. Als wertvollste Fundgegenstände
konnten
zwei bronzene romanische Schreibgriffel von 15,4 und 12,8 cm
Länge
geborgen werden, mit denen man auf Wachstafeln schrieb. Diese Burg muss sehr gründlich vernichtet und gebrandschatzt worden sein, da sie mit einer Schicht aus Schutt und verkohlten Holzresten bedeckt ist. |
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Abb.
3: Zeichnung des Grabungsleiters Max König |
Abb. 4-6: Zeichnungen des Grabungsleiters Max König |
Abb.
7: Der Dornburger Kantor und Ortschronist Karl Ulrich (1907-1964) hat nach eigenen Aussagen die Grabung angeregt, suchte den Ort oft auf und besprach sich, wie bei allen archäologischen Funden im Ortsgebiet, mit dem Grabungsleiter des Zerbster Schlossmuseums Max König (1886-1957). Hier die Originalzeichnung des Letzteren, die der Archäologe Heinz A. Knorr als Grundlage für seine Veröffentlichung nahm. |
Abb. 9: Wahrscheinlich zeigt das Foto den steinernen Unterbau der Brücke | Abb. 10: Max König in der Grabensohle |
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