Schloss Dornburg an der Elbe
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Ausgrabung 1. Steinburg 2. Steinburg Herrensitz Residenz der Nebenlinie

Die Vorgängerbauten bis zum 18. Jahrhundert
von Stefan Schüler

Die zweite Steinburg
Ein „castrum Dhornenburch super ripam Albie“ erscheint erst am 28. Mai 1236 in einem Streit zwischen dem Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg und einem Iwan, dem „militem castrensem de Dornborch“.44 Dieser Ritter45 sowie der zwischen 1162 und 1194 mehrfach genannte Macharius46 waren nur Ministerialen.
Nach dem Aussterben der Mühlinger übernahm das Geschlecht der Arnsteiner um 1240 deren Grafschaft.47 Lehensherren müssen die Askanier geblieben sein, da Fürst Heinrich II. von Anhalt (1215-um 1266) im Jahr 1253 eine Schenkung des Grafen „Guntherus de Dornburg“ bestätigt.48 Der Einflussbereich der Arnsteiner war beachtlich, da u. a. die Herrschaften Mühlingen, Barby und Lindau in ihrem Stamm vereint waren. Ihr Machtzentrum verlagerten sie immer mehr in Richtung Osten nach Ruppin, wo sie ihren Besitz vergrößern konnten. Vielleicht gerieten sie dabei in finanzielle Schwierigkeiten und trennten sich deshalb von einigen Gütern. Im Jahr 1307 „erwarb Graf Albrecht I. von Anhalt († 1316) von denen von Barby die Stadt Zerbst, anscheinend durch Kauf und als Lehen der brandenburgischen Markgrafen.“49 Nach dem Aussterben dieser Linie ging die Oberlehnsherrlichkeit über Zerbst 1320 von den brandenburgischen auf die anhaltischen Askanier über. Wegen ihrer Verwandtschaft erhoben die Letzteren Ansprüche auf die Mark Brandenburg, konnten sich aber nicht durchsetzen und unterstützten deshalb die fehdelustigen Adelsgeschlechter bei der Destabilisierung der vom Kaiser eingesetzten Landesherrschaft. Der Streit wurde 1348 durch das Auftauchen des „falschen Waldemars“ noch weiter angeheizt. In diesem Zusammenhang entstand auch 1354 der Krieg mit Herzog Barnim von Pommern, „in welchem sich insonderheit der Ritter Meynhard oder Meinecke von Schierstedt … gebrauchen lassen, und den Pommerschen Städten nicht wenig Schaden zugefüget.“50
Am Ende des 14. Jahrhunderts
51 muss Dornburg an diesen Meinecke52 oder erst an dessen Sohn Ruprecht von Schierstedt gekommen sein. Letzterer setzte die kriegerischen Traditionen des Vaters fort. Nachdem König Sigismund (1368-1437) den Burggrafen Friedrich von Nürnberg (1371-1440) 1411 als Reichsverweser in das brandenburgische Unruhegebiet geschickt hatte, mussten die anhaltischen Brüder Albrecht III. (1382-1423) aus der Linie Köthen-Dessau und Siegmund I. (etwa 1366-1405) aus der Zerbster Linie gegen ihre ehemaligen Verbündeten vorgehen und ihre Vasallen zur Räson bringen.
Gleichzeitig waren sie aber schon in die nächste Fehde mit dem Erzbischof
53 verwickelt. Samuel Lentz schreibt dazu: „Der Magdeburgische Krieg, so dieser Fürst Albrecht mit Erz-Bischoff Günthern zu Magdeburg geführet, hat dem Lande ein großes Unheil gemacht. Es fehlte ihnen nicht an Lust einen Krieg anzufangen, sondern sie warteten nur auf die erste Gelegenheit. … Fürst Siegmund war in die Gummerische54 Pflege und andere Dörfer eingefallen, und hatte viel Vieh von der Weide und den Höfen weggenommen, hatte auch nicht Lust solche wieder herauszugeben, starb aber bald darnach. Die Bürger von Zerbst weigerten sich ferner ganzer 6. Jahre lang, ihre Zinsen nach Magdeburg hinzubringen, spotteten auch der Magdeburger mit ihrer schlechten Kriegs-Rüstung, und daß die Magdeburger nicht einmal das Herz gehabt, ihnen vor Zerbst zu kommen. Das verdroß die Magdeburger, daß sie den Krieg anfingen, und mit den Grafen zu Barby und vielen von Adel aus dem Holz-Creise an. 1406, den dritten Tag nach heil. drey Könige mit 1 200. Mann, theils zu Roß, theils zu Fuß im Schmeer-Winkel bey Zerbst einfielen, die Dörfer ausbrannten und ihnen ihr Vieh wegtrieben. Sie kamen bis vor Zerbst, da die Zerbster Bürger aus der Stadt herausfielen und ihr Vieh zu retten suchten, wurden aber von ihnen geschlagen und samt den Rath-Herren nach Magdeburg geführet. Bald hernach kamen sie zum andernmal in den Schmeer-Winkel und richteten vollends alles zu Grunde. Darüber trat Fürst Albrecht mit hinzu, theils wegen vorgewendeter Vormundschaft seiner jungen Vettern, teils wegen eigener angemaßter Ober-Herrschaft über Zerbst und stund den Zerbstern bey. Erz-Bischoff Günther aber zog mit denen von Halle und Magdeburg ins Cöthensche, … verwüstete solches und belagerte die Stadt Cöthen, und weil er sich fürchtete, daß Churfürst Rudolph zu Sachsen, nebst Marggraf Friedrichen von Meißen Fürst Albrechten zu Hülfe kommen könnten, gab er Befehl, daß bald ein großes Geschütz von Magdeburg aus zu Schiffe bis Rosenburg nachgeführt und zu ihm ins Lager zu Cöthen kommen mußte, worauf er die Stadt beschießen und stürmen wollte.“ Nun vermittelten die Sachsen einen Waffenstillstand. „Da aber beide Teile keine Lust zum Frieden hatten, ging der Krieg von neuem an. Fürst Albrecht fiel am Sonntage nach Maria Heimsuchung wieder in das Erz-Stift ein.“ Der „eine Haufe, so aus Cöthen gezogen, und zu Calbe das Vieh wegtreiben wolte, ward von dem Erz-Bischöfflichen Hauptmann zu Calbe, einem von Wenden, geschlagen, und 36. Edelleute, ohne die Geringen, gefangen. Den andern Haufen, der vor Pechau, Prester und Krackau bey Magdeburg das Vieh weggetrieben hatte, ereylete Hans von Schirstedt55, ein Hauptmann zu Gommern, schlug sie, nahm ihnen 54. Pferde weg und machte 49. Mann zu Gefangenen.“56
Ruprecht von Schierstedt, der Bruder des genannten Hans, hielt wohl auch nicht viel vom Frieden und mit Viehraub konnte man dem Nachbarn groß Schäden zufügen. Die Zerbster Ratschronik berichtet: „Zu Zeiten unseres Herrn Grafen Albrechts Zeiten wurde ein großer Viehraub unternommen im Schmerwinkel vor Neckholt (Eichholz) und den beiden Leptows (Hohen- und Niederlepte) an Kühen und Pferden; den Viehraub unternahmen des Bischofs von Brandenburgs Mann, und zur Zeit war ein Bischof von Brandenburg, von Bodendieck, genannt. Den Viehraub half Riprecht von Schirstedt nehmen, der hatte zu der Zeit Dornburg inne, und unser Herr Graf Albrecht verfolgte zu der Zeit persönlich mit der großen Macht seiner Bürger von Zerbst bis nach Glienicke, da wendeten sich die Feinde gegen ihn und seine Bürger, da schlug unser Herr sein Banner los und hielt mit den Seinen stand. Als die Feinde das wahrnahmen und ihm gegenüber in der Weise stillhielten, ließen sie das geraubte Vieh so weit forttreiben, daß unser Herr mit den Seinen nicht weiter folgen konnte, sondern unser Herr zog nach Loburg und übernachtete dort. Und danach kaufte unser Herr Graf Albrecht, das Schloß Dornburg mit aller Zubehör.“
57 Dafür zahlte er 1413 dem Ruprecht von Schierstedt 2 000 Gulden..58 In einer diesbezüglichen Urkunde wird auch eine Vorburg genannt.59 Man beachte, dass keine der vielen Quellen von einer Zerstörung Dornburgs um 1300 berichtet, wie sie der Archäologe Heinz Knorr für diese Zeit vermutete.
Albrecht III. besaß „Dornburg nicht lange, er verpfändete es dem Ritter Otto von Belitz; auch dieser hatte es nur kurze Zeit; dürfen wir jenen Aussagen glauben, so war ihm der Aufenthalt im Lande verwehrt, da er einem Zerbster Bürger ein Ohr abgehauen hatte; Zerbster Bürger streckten die Pfandsumme vor und Albrecht gab nun die Besitzung pfandweise an Ulrich Schenke Quast.“
60 Dieser war in mehrere Fehden verwickelt und wurde von einigen Nachbarn des Raubrittertums bezichtigt,61 worauf Kursachsen bei den anhaltischen Fürsten protestierte. Da dies keinen Erfolg zeigte, griffen die Sachsen 1436 Dornburg an. Fürst Georg I. von Anhalt (um 1390-1474) „zog zunächst friedlich, um die Gefahr eines kriegerischen Konflikts zu vermeiden, den heranrückenden Sachsen auf Lindau zu entgegen, traf sie spät in der Nacht auch an, konnte aber ihren Marsch nach Dornburg nicht mehr aufhalten, sondern den Ulrich Quast nur noch warnen lassen. Bei seiner Rückkehr nach Zerbst fand er die Zerbster bereits völlig gerüstet und rückte mit ihnen ebenfalls vor die Dornburg.“62 Thomas Quast, der Bote des Zerbster Fürsten, hatte seinen Vetter nicht angetroffen und übergab die Burg kampflos an die Sachsen, die sie ausgiebig plünderten. Peter Beckers Ratschronik der Stadt Zerbst berichtet weiter: „Da lepen de borgere van Czerwest mede thu unde hulpe nemen, wat si kunden (Da liefen die Bürger von Zerbst mit hinzu und halfen nehmen, was sie konnten).“63 Dann sank die alte Dornburg in Schutt und Asche.
Die Kampfhandlungen müssen sich auch auf das Dorf ausgewirkt haben, da in den Matrikeln des Bistums Brandenburg Dornburg als „deserta“ [zerstört] genannt wird.
64 Am 8. Februar 1451 wurde die Ruine für 600 Schock alter Kreuzgroschen65 an Heinrich von Fallersleben66 verkauft. Dieser hat „sich anscheinig gemacht / das wüste Schloß wieder zu bauen / inzwischen aber mit den Seinigen in der Kirche gewohnet / das Schloß aber dennoch wüste liegen lassen; Hergegen nebst der Kirche mehr Gebäude zu seiner fernern Bequemlichkeit aufgebauet.“67 Auf dem jetzigen Schlossberg stand also bis dahin nur eine Kirche.
Der ursprüngliche Besitz Albrecht des Bären war mittlerweile aufgeteilt zwischen den brandenburgischen, anhaltischen und sächsischen Linien der Askanier, was wohl für einige Verwirrung sorgte. Hinzu kam, dass die Adligen dieser Zeit stets versuchten, ihr Lehen in Allod (völliges Eigentum) zu verwandeln. So hat der Ritter Henning Rike
68 als Lehnsmann des Grafen Albrecht von Lindau ein Waldstück zwischen Dornburg und Pretzin (Henningsholz) 1378 ohne Einwilligung der anhaltischen Oberlehnsherren dem Kloster Leitzkau verkauft.69 Ruprecht von Schierstedt hatte Dornburg nur als Afterlehen von den Arnstedtern erhalten. Diese hatten im Lauf der Geschichte die alte Grafschaft Mühlingen mit Barby vereint und dieses Gebiet wurde von den Sachsen vergeben. Nur so können wir ein Schreiben des Grafen Günther zu Mühlingen und Herrn zu Barby vom 20. Januar 1476 an Kurfürst Ernst (1441-1486) und Herzog Albrecht (1443-1500) von Sachsen verstehen, „worin um Beschleunigung einer Entscheidung in Betreff des Schlosses Dornburg (Dornberg) gebeten wird.“70 Nun entstand ein Streit zwischen Sachsen und Anhalt um den Besitz von Dornburg.71 Rüter fand damals im Zerbster Archiv noch Notizen72, die „von der Hand des Grafen Magnus, Enkel von Albrecht II. niedergeschrieben und dann kopiert sind. Die Notizen enthalten Aussagen, deren man sich für das amtliche Verhör versichern wollte, und da wird wiederholt angegeben (es geschieht im Jahre 1473) daß Ruprecht von Schierstedt Dornburg von der Herrschaft, wie es heißt, zu Lehen gehabt habe. Freilich sagt derselbe Zeuge aus, er habe gehört, daß ‚eyn here von Anhalt, was ein thore gewest, do buweten im syene Frunde das Dorneborch, davon heysz it Dorenborch.‘ Doch ist auf einem Zettel der Aussagen eine Notiz beigelegt, in der es heißt, Ruprecht hätte davon, daß heißt von dem zu Dornburg gehörigen Besitz an Sachsen und andere verkauft und das hätten ihm die Herren nicht länger gestatten wollen.“73

Quellen und Anmerkungen
  1. „Gernand Bischof von Brandenburg bekundet, daß der Streit zwischen dem Probste Johannes vom Kloster U. L. Frauen zu Magdeburg und dem Burgmann Iwan (ywanum) von Dornburg auf schiedsrichterlichem Wege beigelegt sei, indem sich von Seiten des Klosters der Kellermeister Geldorf im Namen des Probstes und der Ritter dem Spruch der Schiedsrichter unterworfen habe. Von Namen des Probstes haben nun Heinrich Jungfrau (?Domicella) und Walther vom Markte (de foro), Bürger von Magdeburg, von Seiten Iwans aber Heinrich von Ilverstedt und Heinrich von Dannigkow (de danecowe) entschieden, daß der Probst von allen Unbilden des Ritters absehen, dieser aber auf seine Ansprüche auf den Krug (in tabernatu) in Klützow verzichten und es dem Probste freistehen solle, den Krug abzubrechen. Der Ritter Iwan solle nur 20 Schillinge jährlich erhalten, welche ihm die Eingesessenen an den Tagen, wo er im Gerichte den Vorsitz führe, zahlen müßten und solle er an dem Gerichtstage kein Mahl in jenem Dorfe veranstalten. Auch sollen ihm von dem Dorfe Pretzin (Britzin) 24 Schillinge statt der Gerichtskosten gezahlt werden, nämlich 8 an jedem der drei Gerichtstage, und solle er vom Dorfe und von dem Hofe des Probstes keine Forderung zu machen haben. Auch dürfe er keine richterliche Entscheidung nachträglich mildern oder ohne Einwilligung des Probstes und seines Vertreters einen Vergleich eingehen. Dieser Entscheidung fügt Gernand seine bischöfliche Bestätigung bei. Acta sunt hec ante castrum Dhorenburch super ripam Albie. Presentibus Magistro Reinardo canonico S. Sebastiani Magdeburgensis, domino Daniele de Muckede, Theobaldo, Alberto clericis; Alberto de Blekendorp, Burchardo de Weferlinghe, Thegenardo de Randowe, Heindenrico de Sedorp militibus; Ewerwino de Siliz, Heinrico Schulteto de Gummere. Datum lezeke, V. Kalendas Junii, anno gratie M CC XXX V I, pontificatus nostri anno decimo. In: Regesta archiepiscopatus Magdeburgensis, Druck und Verlag von E. Baensch, Magdeburg, Bd. 2, 1881, S. 487f. Vgl. Adolph Friedrich Riedel (Hrsg): Codex diplomaticus Brandenburgensis, G. Reimer, Berlin, 1863, 1. Hauptteil, Bd. 24, S. 332f. Nach H. Rüter  ist Iwan ein Ministraler aus dem Geschlecht der de Monte (Erichsberger) benannt nach der Erichsburg bei Günthersberge im Harz. In: H. Rüter: Dornburg a. E. Eine Geschichte des Ortes u. der mit ihm belehnt gewesenen adeligen Geschlechter. In: Mitteilungen des Vereins für Anhaltische Geschichte, Band VI, Dessau, 1893, Seite 90 ff.
  2. Thorschmidt deutet den Namen 1725 in deutscher Form als Irwan oder Ehrwein. In: Justus Christian Thorschmidt: Alterümer von Plötzky, Prezzin und Elbenau 1725, aus dem Lateinischen übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Martin Jordan, August Hopfer Verlag, Burg bei Magdeburg, 1939, S. 80.
  3. Otto von Heinemann, (Hrsg.): Codex Diplomaticus Anhaltinus, A. Desbarts, Dessau, 1869, Nr. 464, S. 339, Nr. 477, S. 347, Nr. 500, S. 364 sowie Otto von Heinemann (Hrsg.): Codex Diplomaticus Anhaltinus, Bd. 1 (3), A. Desbarts, Dessau, 1873, Nr. 524, S. 387, Nr. 534. S. 354, Nr. 690, S. 508 und Nr. 691, S. 509.
  4. H. Rüter: Dornburg a. E. Eine Geschichte des Ortes u. der mit ihm belehnt gewesenen adeligen Geschlechter. In: Mitteilungen des Vereins für Anhaltische Geschichte, Band VI, Dessau, 1893. Vgl. Einträge zu Grafen von Mühlingen, bzw. Barby in: Werner Paravicini (Hrsg.): Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich, Bd. 15. IV, Jan Thorbecke Verlag, 2012, S. 153-159. Übersichtskarte zum Besitz und Stammtafeln in: Gerd Heinrich: Die Grafen von Arnstein, Mitteldeutsche Forschungen Band 21, Verlag in Potsdam, 2016.
  5. Otto von Heinemann (Hrsg.): Codex Diplomaticus Anhaltinus, Bd. 2, Emil Barth, Dessau, 1875, Nr. 201, S. 154. Günter wird 1265 auch als Graf von Mühlingen bezeichnet, ebenda, Nr. 309, S. 226.
  6. Reinhold Specht: Geschichte der Stadt Zerbst in 2 Bänden, herausgegeben von der Stadt Zerbst anläßlich der 1050 Jahrfeier, Anhaltische Verlagsgesellschaft mbH Dessau, Verlagsbuchhandlung Friedrich Gast Zerbst, 1998, Bd. 1, Bd. 1, S. 65.
  7. Samuel Lentz: Becmannus enucleatus, suppletus et continatus oder Historisch-Genealogische Fürstellung des Hochfürstlichen Hauses Anhalt und der davon abstammenden Marggrafen zu Brandenburg, Herzöge zu Sachsen und Sachsen-Lauenburg, Cöthen und Dessau, 1757, S. 279.
  8. Ein Lehnbrief ist nicht vorhanden oder nicht erhalten. Für die von Hennig genannte Jahreszahl 1382 konnte kein Beleg gefunden werden, siehe: Hermann Hennig: Das Ende eines Raubritternestes in Dornburg, in: Claus Blumstengel in Zusammenarbeit mit dem Heimatmuseum und dem Heimatverein der Stadt Zerbst (Hrsg.): Zerbster Heimatkalender 1995, Extrapost Verlag für Heimatliteratur, Zerbst, 1994, S. 89ff.
  9. Er und sein Bruder Dyritz (Davitz) tauchen öfter im Gefolge der anhaltischen Fürsten auf, vgl. Otto von Heinemann (Hrsg.): Codex Diplomaticus Anhaltinus, Bd. 4, Emil Barth, Dessau, 1879, Nr. 75, S. 57, Nr. 429, S. 291, Nr. 420, S. 283, Nr. 475, S. 329, Nr. 503, S, 351. Meinecke wird als Knappe bzw. Hofmann bezeichnet in: Adolph Friedrich Riedel (Hrsg.): Codex diplomaticus Brandenburgensis, Berlin, 1845, II. Hauptteil, Bd. 2, S. 355, bzw. S. 373.
  10. Günther II. von Schwarzburg (1382-1445) ab 1403 Erzbischof von Magdeburg.
  11. Gommern zwischen Magdeburg und Dornburg.
  12. Hans von Schierstedt war Ruprechts Bruder.
  13. Samuel Lentz: Becmannus enucleatus, suppletus et continatus oder Historisch-Genealogische Fürstellung des Hochfürstlichen Hauses Anhalt und der davon abstammenden Marggrafen zu Brandenburg, Herzöge zu Sachsen und Sachsen-Lauenburg, Cöthen und Dessau, 1757, S. 291.
  14. Kindscher (Franz Kindscher (Hrsg.): Peter Beckers Zerbster Chronik. In: Urkundensammlung zur Geschichte von Anhalt, Baumgarten und Comp., Dessau, 1858, S. 18f) schreibt die Zerbster Chronik dem ehemaligen Zerbster Bürgermeister Peter Becker (gestorben etwa 1455) zu. Man nimmt an, dass es von einem anonymen Stadtschreiber verfasst wurde.
  15. „In dem jare vor dussem, als in dem MCCCCXIII jare, des dunredages vor sante Sebastiansdage (19. Jan.) nam greve Albrecht van Anehalt in Dorneburch, dat he Riprechte van Schyrstede vor twe dusend gülden afkofte.“ In: Karl Janicke: Die Magdeburger Schöppenchronik. In: Die Chroniken der deutschen Städte, Bd. 7, Verlag von S. Hirzel, Leipzig, 1869, S. 337.
  16. Reinhold Specht: Zur angeblichen Kaiserpfalz Dornburg an der Elbe. In Walter Möllenberg (Hrsg.): Sachsen und Anhalt, Jahrbuch der Landesgeschichtlichen Forschungsstelle für die Provinz Sachsen und für Anhalt, Band 15, Magdeburg, 1939, S. 7. Specht zitiert aus einer Urkunde vom 23. November 1413 aus einem „Kopialbuch Fürst Adolfs u. anderer Fürsten“. Das Original scheint inzwischen verschollen.
  17. H. Rüter: Dornburg a. E. Eine Geschichte des Ortes u. der mit ihm belehnt gewesenen adeligen Geschlechter. In: Mitteilungen des Vereins für Anhaltische Geschichte, Band VI, Dessau, 1893, S. 109. Rüter entnimmt diese Informationen einer Akte aus späterer Zeit. Die damalige Bezeichnung „Herzogl. Haus und Staatsarchiv in Zerbst G. A. R. K. 13 Vol. I. fol. 344. Nr. 17“ ist nicht nachvollziehbar. Möglich wären LASA, Z 2, Nr. 853 „Akten zum Streite der Fürsten Magnus, Adolf und Philipp von Anhalt mit dem Kurfürsten Ernst und dem Herzog Albrecht, Gebrüdern, Herzögen zu Sachsen, wegen Dornburg“ dat. 16. Februar 1478 oder LASA, Z 2, Nr. 868 „Akten zum Streit des Kurfürsten Ernst zu Sachsen mit den Fürsten Magnus, Adolf und Philipp von Anhalt, wegen des Hauses Dornburg“ dat. 16. Februar 1478, welche beide noch die frühere Bezeichnung Z 4 I, 344 Nr. 16 haben. Vielleicht ging die Akte auch 1945 verloren.
  18. Hierzu sind zwei Fehdebriefe veröffentlicht in: Johann Christoph Beckmann: Historia des Fürstenthums Anhalt, Zerbst 1710, S. 343f. „Wete Olrick Schencke / dat Ick Bernd von Sprone unde Hinrik Gronigh / unde Hans Wyldenrich / unde Claus Loroch unde alle myne Hulper willen din fient sin / umme mynne Rechtigkeit willen / da ick to deck hebbe / des wille wy unse ere an deck beware hebben. Geschreven under Bernds Insigel von Sprone des wy med den andern brucken. Nächst diesen findet sich noch ein ander etwas weitläuftiger und mit einigen Spezialen Expressionen vermehrter Fehde-Brief nächst stehenden Inhalts: Wete Olrick Schenke / dat ick Bernd von Sprone der von Magdeburg Fiend geworden bin / umme solcker Gerechtigkeit willen / de myn gnedige Herr to den von Magdeburg meynet to hebben / so schaltu ock wetten / dat Ick ock din Fiend will sin / wente Ick vernohmen hebbe / dat du mydde borge sist / und ock umme eyns Breves willen / den du meck myt frevel vorbeholden hest / dat meck groten unvorwinlicken Schaden gedan hot / unde noch teglicken doet / unde wil / dat myne ere myt mynen Hulpern und Knechten gegen deck wohl bewaret hebben. Ich thee meck ock myt deme vorgennanten mynen Herrn von Magdebourgh in sinen frede und unfrede: Tho orkunde desses Breves hebbe yck myn Insegel under an dyssen Breff drucken laten / de gegeven is na Godes Wort Viertenhundert Jar / unde darna in deme eyn unde Drittigsten Jare an deme Sondage Martini.
    Diese Fehde-Briefe hat Ulrich Schencke in einem alten Buche von seinen Gütern und Lehnschaften aufzeichnen lassen / die man auch allhier beifügen wollen / weil sonsten in diesem Wercke nicht eben gelegenheit ist dergleichen Solennien bei den Querellen der von Adel zu den Alten Zeiten anzuführen; Bernd von Sprone aber ist darauf mit seinen Beiständen noch denselben Sonntag Martini in das Schenckische in Anhalt gelegene Dorf Wenttorp gefallen und hat dasselbe geplündert und sonsten alles übel zugerichtet / wovon Ulrich Schencken selbst in vorerwähnten Buche folgendes meldet: Also hefft myck Bernd von Sprone unde sine Hulpen / de yck wol hie namhafftig macke / myn Dorp / dat geheiten is Wentorp / gepucht unde verdinget hebben in Sinte Mertens Dage / also sende he meck sinen beware Breff in dem Dinsdage nacht darna : Dar is mede gewesen Genndys / de dar wont tho Edderitzk / unde Curt Schencke hadde dar drie Perde mede / dar was mede Fritze Buggerode / de wont to Ermsleben / dar was mede Statz von Quedelingeborch / dar was mede Dideryck Hinke /  des Vader wont de Stasvorde / dar was mede Claus Crocher / de wont de Roseborch / dar was mede Hanß Hopen / geseten to Roseborch / Mattyes van denen de woren mynes Heren man von Barby / dar waren mede twene Bozen des Bischopes man van Merseborch. Ditt hebben Sy meck gedan unbewart erer ere / den Schaden ick achte uppe drehundert Gulden / hie wetet Juck na tho richtende Hanß und Olrick myt Juwen Bredern.“
  19. Reinhold Specht: Geschichte der Stadt Zerbst in zwei Bänden, herausgegeben von der Stadt Zerbst anläßlich der 1050 Jahrfeier, Anhaltische Verlagsgesellschaft mbH, Dessau, Verlagsbuchhandlung Friedrich Gast, 1998, Band 1, S. 87. Specht zitiert hier teilweise wörtlich aus Fußnote 63, wobei er den Text vorher ins Hochdeutsche übertragen hat.
  20. Friedrich Kindscher (Hrsg.): Peter Beckers Zerbster Chronik. In: Urkundensammlung zur Geschichte von Anhalt, Baumgarten und Comp., Dessau, 1858, S. 76ff und Anm. S. 166.
  21. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis, F. H. Morin, Berlin, 1847, 1. Hauptteil, Bd. 8, S. 419.
  22. Nach LASA (Landesarchiv Sachsen-Anhalt), Z2, Nr. 431 „verkaufen Adolf I. und Albrecht V. an Heinrich von Fallersleben, genannt Lunynck und seine rechten Leibeslehnerben das ‚sloß Dornburg mit seinen dorfern darzu gehorende, besaczt und unbesaczt, mit gnaden friheiten, gerechtigkeiten, hotlze, graße, fischereien und mit allen und inglichen sinen zubehorungen, wo man die benennen mochte, allyne ußgeschlossen unßir herrschaft herlickeit, als wiltpanen, vor sechshundert alde schogk gemeyner cruczgroschen.‘ Dafür soll er zum geringsten mit zwei guten reisigen Pferden dienen, von dem Steinbruche bei Schloß und Dorf Dornburg ohne der Herrschaft Vorwissen nichts verkaufen, das Schloß aber von Jahr zu Jahr wiederaufbringen, bessern und bauen, zumal der Verkauf Güte und Gunst beweise. (zitiert nach H. Rüter: Dornburg a. E. Eine Geschichte des Ortes u. der mit ihm belehnt gewesenen adeligen Geschlechter. In: Mitteilungen des Vereins für Anhaltische Geschichte, Band VI, Dessau, 1893, S. 111f). In seinem Revers (LASA, Z2, Nr. 432) „erkennt Heinrich von Fallersleben die bewiesene Gnade an, dankt, daß die Fürsten ihm aus der Zahl ihrer Ministerialen die Jungfrau Otilie Hertzo zu einer ehelichen Hausfrau versprochen haben, will die geforderten Dienste thun, die Hälfte der Kaufsumme sofort, ein Sechstel Fastnacht und ein Drittel Weihnacht bezahlen, wobei die Magdeburger Bürger Hans und Andreas Schorlobben als Bürgen auftreten, und verspricht endlich das in betreff des Schlossbaus Verlangte gewissenhaft auszuführen.“ (ebenfalls zitiert nach Rüter 1893, S. 112)
  23. Heinrich von Fallersleben, genannt Lunink (Spatz, Sperling). Dieser ist mit Beckmanns „Leunigk oder Lünigk, Schminck oder Scheningk“ identisch, vgl. Anm. 2, S. 345.
  24. Anm. 2, S. 345.
  25. Riedel (Hrsg.): Codex diplomaticus Brandenburgensis kennt die Familie Rike als Riebe, Riben, Ribben usw., siehe Namensverzeichnis zu sämtlichen Bänden, Reimer, Berlin, Bd. 3 S. 38.
  26. Otto von Heinemann (Hrsg.): Codex Diplomaticus Anhaltinus, Bd. 4, Emil Barth, Dessau, 1879, Nr. 523, S. 369f.
  27. Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden, 10005 Hof- und Zentralverwaltung (Wittenberger Archiv), Loc. 4317/07, Bl. 116.
  28. Siehe Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden, 10005 Hof- und Zentralverwaltung (Wittenberger Archiv), Loc. 4317/07, Bl. 118: „Schreiben des Fürsten Magnus zu Anhalt an das Kapitel zu Magdeburg in Betreff des Schlosses Dornburg (Dornberg), welches von dem verstorbenen Grafen Albrecht zu Anhalt mit Vorbehalt der Lehen an Jahn Kotzen verkauft worden. Zerbst“ vom 21. September 1476. Außerdem Bl. 119 und 120b: „Reskript an das Kapitel zu Magdeburg wegen des Schlosses Dornburg (Dornberg), welches Ulrich, Thomas und Hans Schenken Quast (Qwast) von Kurfürst Friedrich II. zu Sachsen zu Lehen genommen, die Irrung darüber mit Graf Magnus zu Anhalt, einen gewesenen Tag zu Torgau und Verhandlung vor dem Hofgericht zu Wittenberg. Dresden“ vom 28. September 1476. Hinzu kommt Bl. 121: „Schreiben des Kurfürsten Ernst zu Sachsen an Günther, Graf zu Mühlingen (Mülingen) und Herrn zu Barby über des Kurfürsten Abtretung seines Rechts auf das Schloss Dornburg (Dornberg) an den Grafen und den Fürsten Magnus zu Anhalt. Dresden“ vom 19. November 1476 und Bl. 124: „Schreiben Kurfürst Ernsts und Herzog Albrechts zu Sachsen an Günther, Graf zu Mülingen und Herrn zu Barby, in der Frage des Lehens über das Schloss Dornburg über die früheren Vorgänge Auskunft zu geben. Dresden (Konzept)“ vom 10. Juni 1477. Siehe auch Fußnote 60 und LASA, Z 92, Nr. 8625 „Enthält u.a.: Urkunde des Erzbischofs Ernst von Magdeburg über die Rechte am Dorf Grochewitz und am Schloss Dornburg für das Haus Latorff bzw. die Fürsten von Anhalt, 23. Januar 1505 /VI fol. 351 Nr. 2. - Korrespondenz des Fürsten Philipp zu Anhalt an Magnus über die Rechte des Probstes zu Lietzo am Haus Dornburg, 1494 (GAR I, 351 Nr. 3).“
  29. Anm. 60.
  30. Anm. 60.
Zum Herrensitz vom 15. bis zum 17. Jahrhundert